" Schätze aus der Klosterbibliothek Neukirchen b. Hl. Blut " (Okt. 04 - April 05)
Sonderausstellung "Schätze aus der Klosterbibliothek Neukirchen b. Hl. Blut"
Das Wallfahrtsmuseum Neukirchern b. Hl. Blut präsentiert mit der nächsten Sonderausstellung ein neuerliches Glanzlicht: die Besucher haben Gelegen-heit, wertvolle und seltene Werke des Buchdrucks zu bewundern, die ansonsten in der Bibliothek des Neukirchener Franziskanerklosters wohlverwahrt werden.
Die Bibliotheksräume im Nordtrakt des Klosters wurden von 2000 bis 2003 unter der Bauleitung von Bauoberrätin Gabriele Berlinger-Möck aufwändig restauriert. Unter der fachkundigen Regie von Heimatforscher Ludwig Baumann aus Kötzting erfuhren die Bücher eine Neuaufstellung in geeigneten Regalen. Er hat für die Ausstellung im Wallfahrtsmuseum einen Querschnitt aus den zwanzig Fachabteilungen der Bibliothek ausgewählt.
Das 1656 gegründete Franziskanerkloster Neukirchen b. Hl. Blut wurde während der Säkularisation 1802/03 nicht aufgehoben – wie die meisten bayerischen Klöster. Es wurde als sogenanntes „Zentralkloster“ bestimmt und eingerichtet. Konventualen aus ganz Bayern wurden hierher gebracht, um „abzusterben“. Deshalb blieb die Bibliothek fast vollständig beisammen und dem Kloster bis heute erhalten. Insgesamt enthält die Bibliothek etwa 10.000 Bände. Das älteste Werk, ein lateinisches Rechtsbuch, wurde 1503 gedruckt. Der größte Teil des alten Bestandes stammt aus Vermächtnissen von meist geistlichen Stiftern.
Neben religiösen Werken zu Bibel, Mystik, Dogmatik, Kirchengeschichte, Kirchenrecht, Liturgie, Moraltheologie usw. enthält die Franziskanerbibliothek auch interessante Bücher aus den Bereichen Belletristik, Heimatgeschichte, Kunstwissenschaft, Philosophie, Philologie und Sprachwissenschaft. Als Besonderheit seien hier stellvertretend die großformatigen handschriftlichen Notenbücher genannt.
Die Sonderausstellung folgt dem Prinzip der Gruppenaufstellung in der Bibliothek und zeigt Beispiele aus jedem Fach sowie originale Kupferstich-Platten aus dem 17. und 18. Jahrhundert
Die wertvolle Ausstellung wird am 27. Oktober 2004 mit einem Einführungsvortrag von Ludwig Baumann, einem geborenen Neukirchner, eröffnet und ist bis 03. April 2005 zu sehen.