"Vergessenes Erbe - Deutsche Heimatdichtung und Heimatkunde aus Westböhmen" (07.Mai 2009 bis 06. Juni 2010)
Die Literatur-Ausstellung "Vergessenes Erbe - Deutsche Heimatdichtung und Heimatkunde aus Westböhmen" stellt einen Bereich der deutschen Kultur im Gebiet des heutigen Kreises Pilsen vor. Sie befasst sich mit literarischen, heimatkundlichen, volkskundlichen und geschichtlichen Werken einiger Persönlichkeiten, die sich dem deutsch besiedelten Teil Westböhmens widmeten.
Kulturelle Mittelpunkte waren die Kreisstädte mit den Schulen und Ämtern. Vor allem waren es Lehrer, die in verschiedenen kulturellen Vereinigungen tätig waren und sich heimatkundlichen und geschichtlichen Themen annahmen.
Von 1526-1918 war das böhmische Königreich Teil der Habsburger Monarchie.
In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts begann man, zwischen Tschechen und deutschsprachigen Bewohnern des böhmischen Königreichs zu unterscheiden. Die Sprache galt nun als Ausdruck der Identifikation mit der eigenen Nation. Als Unterscheidungsmerkmal zwischen den Nationen tauchte die Sprache erstmals 1872 bei einer Volkszählung im Rahmen der österreichen Monarchie auf. Und bereits 1880 wurde bei einer weiteren Volkszählung die Frage nach der Nationalität gestellt. Im selben Jahr wurde die tschechische Sprache mit der deutschen, die bis zu dieser Zeit die Amtssprache gewesen war, gleichgestellt. Der Zweite Weltkrieg mit Flucht und Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus den Gebieten der Tschechoslowakei brachte schließlich das Ende des kontinuierlichen Zusammenlebens.
Die Tradition der deutschen Literatur des "Böhmerwalds"umfasst einen Zeitraum von etwa hundert Jahren, von den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts bis 1945. In Erzählungen, Novellen und Romanen tauchen erste Darstellungen der Böhmerwaldlandschaft und der bäuerlichen Welt auf; geschichtliche Themen, Sagen und volkskundliche Notizen begannen ebenso interessant zu werden wie abenteuerliche und spannende Geschichten von Wilderern, Schmugglern und Holzhauern.
Diese interessante Literatur-Ausstellung wird im Rahmen des Projekts "Dialog Museum" präsentiert, gefördert von der Europäischen Union Ziel 3 - Cil 3 Territoriale Zusammenarbeit (INTERREG), Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (ERFE). Partner des Wallfahrtsmuseums Neukirchen b.Hl.Blut sind das Museum und Galerie des Kreises Nord-Pilsen Maria Teinitz und das Chodenmuseum Taus.
Gäste bei der Ausstellungseröffnung am 6. Mai 2009