Vertragsunterzeichnung für "Senioren-Wohnen"
Die Marktgemeinde kommt dem Ziel einer ambulant betreuten Senioren-Wohngemeinschaft immer näher. Im Beisein des Aufsichtsrates fand zwischenzeitlich die Vertragsunterzeichnung der Genossenschaft mit Bauherrn und Architekten Ludwig Pongratz im Rathaus statt. Ende Juli wird die Genossenschaft die zugesagten Anteile von den Genossenschaftsmitgliedern einziehen und anschließend als Mietvorauszahlung an den Bauherrn überweisen. Mögliche Bewohner oder ihre Angehörigen können ab sofort bei den Vorständen Johann Sperl und Markus Müller sowie im Rathaus bei Anton Breu oder Peter Staudacher ihr Intereresse an einem Platz in der Wohngemeinschaft anmelden.
Im Rahmen einer gemeinsamen Sitzung von Vorstand und Aufsichtsrat der Genossenschaft wurden mit Bauherrn und Architekten Ludwig Pongratz die Details des Mietvertrages, der zuvor zusammen mit Notar Kling erarbeitet wurde. besprochen und anschließend unterzeichnet. In den Verträgen ist insbesondere geregelt, daß die Genossenschaft eine Mietvorauszahlung in Höhe von 250.000 Euro für die ambulant betreute Senioren-Wohngemeinschaft im früheren "Baier-Haus" über der heutigen Sparkasse an der Marktstraße leistet, damit der Bau der Senioreneinrichtung ermöglicht und vergleichsweise günstige Mietpreise gewährleistet werden. Gleichzeitig wurde Vorsorge für einen verantwortlichen Umgang mit dem eingebrachten Kapital der Gesellschaft getroffen.
Ludwig Pongratz informierte, daß die Bauarbeiten gut vorankommen und bis zum Spätherbst abgeschlossen werden sollen. Mögliche Interessenten hätten in der Bauphase die Möglichkeit, ihren späteren Wohnraum in einem gewissen Maß mitzugestalten. Damit sich die Öffentlichkeit ein Bild von der Einrichtung machen kann, werden in den nächsten Wochen Tage der offenen Tür stattfinden, die rechtzeitig durch die Presse bekannt gegeben werden.
Die künftigen Bewohner können Einzel- oder Doppelzimmer und dazu einen Anteil an den Gemeinschaftsräumen wie Küche, Aufenthaltsraum, Pflegebad und großer Dachterrasse mit geräumigem Glaspavillon mieten. Durch die Installation eines Personenaufzugs haben auch in der Mobilität eingeschränkte Bewohner die Möglichkeit, bequem bis zur Dachterrasse zu gelangen. Jedes Mitglied der Wohngemeinschaft komme für die Kosten seines individuell gestaltbaren Privatzimmers und den Anteil an Gemeinschaftsräumen auf. Neben dem eigentlichen Mitvertrag, der mit der Genossenschaft abgeschlossen wird, werden in einem zweiten Vertrag die Betreuung sowie die Kosten für Lebensmittel, hauswirtschaftliche Artikel und andere Verbrauchsgüter des täglichen Lebens geregelt. Sofern eine Pflegestufe vorliegt, können die dafür notwendigen Leistungen individuell mit einem frei wählbaren Pflegedienst vereinbart werden. Weil anders als bei der Unterbringung in einem Pflegeheim in ambulanten Einrichtungen nicht der Bezirk sondern der Landkreis als örtlicher Sozialhilfeträger zuständig ist, wurden entsprechende Gespräche mit Landrat Löffler und der Sozialverwaltung im Landratsamt geführt, damit die Einrichtung unabhängig von den Einkommens- und Vermögensverhältnissen für alle Senioren zugänglich wird.
Insbesondere für hilfs- und pflegebedürftige ältere Menschen, die beispielsweise wegen einer Erkrankung auf Dauer nicht mehr alleine in ihren eigenen vier Wänden leben können sowie für Demenzkranke biete eine ambulant betreute Wohngemeinschaft die Möglichkeit, die notwendige Unterstützung und Hilfe in Anspruch zu nehmen. Gleichzeitig könne das Bedürfnis nach häuslichem Wohnen heimatnah in einem bekannten Umfeld erfüllt werden. Entscheidend sei, daß die älteren Menschen zwar nicht mehr in ihrer bisherigen Wohnung leben, in der Wohngemeinschaft aber selbst als Auftraggeber weiterhin das Sagen haben. Dazu kommt das Angebot des Agenda21-Arbeitskreises "Soziales" sowie von weiteren Privatinitiativen, die Wohngemeinschaft ehrenamtlich zu unterstützen.
Erste Anmeldungen liegen bereits vor, weitere Interessenten an einem der insgesamt zwölf Plätze in der Senioreneinrichtung für sich oder für Angehörige können sich bei den Vorständen oder im Neukirchener Rathaus melden.
Im Beisein des Aufsichtsrates unterzeichnete Bauherr Ludwig Pongratz mit den Vorständen Johann Sperl und Markus Müller (vorne v.r.) den Mietvertrag für die ambulant betreute Senioren-Wohngemeinschaft, die Anfang 2012 in Betrieb gehen soll.
Beitrag: Markus Müller