bayerischer wald 

Marktgemeinde liegen Jugend-Anliegen am Herzen

Weil der Marktgemeinde besonders auch für die Anliegen der jungen Generation am Herzen liegen, haben die beiden Jugendbeauftragten Franz Altmann und Josef Mauerer am Mittwoch, den 16.05.2012 alle Gemeindebewohner zwischen 14 und 21 Jahren in die Sportgaststätte zum Lederer eingeladen. Marktrat Franz Altmann konnte neben den jungen Leuten auch Vizebürgermeister Markus Müller sowie Prof. Dr. Reinhard Schüppel von der Fachklinik Furth im Wald begrüßen. “Wir wollen Bericht erstatten, was seit der letzten Jugendversammlung vor zwei Jahren mit den damals vorgebrachten Wünschen und Anregungen passiert ist”, stellte der Jugendbeauftragte eingangs fest.


Im Hinblick auf die aktuelle Drogenproblematik, bei der vor allem jungen Leute einer großen Gefahr ausgesetzt sind, sollte die Veranstaltung auch dieses Thema nicht ausklammern. Umsomehr freute sich Altmann, dass mit Prof. Schüppel, dem Chefarzt der Further Fachklinik, ein Neukirchener Gemeindebürger für diese Veranstaltung gewonnen werden konnte, der das Thema nicht aus polizeilichem sondern aus gesundheitlichem Blickwinkel beleuchtet. Der Mediziner ging zunächst auf die Frage ein, wie man süchtig wird. Eigentlich wären in allen Suchtmitteln Substanzen enthalten, durch die es einem beim ersten Konsum zunächst einmal übel wird. “Wenn man jung ist, will man gerade das Verbotene ausprobieren und viele Jugendliche “üben” solange, bis es ihnen beim Rauchen oder Trinken nicht mehr übel wird”, so der Mediziner. Dann sind die meisten aber schon in gewisser Weise abhängig. “Wer mit 14 oder 15 nicht mit dem Rauchen anfängt, der wird auch später nicht mehr zum Raucher”, so Schüppel. Im Hinblick auf Alkoholkrankheiten riet der Arzt den Jugendlichen, natürlich beim  Autofahren, während der Arbeit und generell tagsüber nichts zu trinken. Das würden auch die allermeisten so machen. Gefährlich sei aber regelmäßiger Alkoholkonsum und vor allem das “Komasaufen”, da hier massiv Gehirnzellen geschädigt werden. Besonders gefährlich sei die neuerdings in Tschechien verfügbare Droge “Crystal Meth” oder “Crystal Speed”, die sehr schnell abhängig macht und binnen kürzester Zeit massive gesundheitliche Probleme führt. “Alles, was mit mit Drogen machen kann, kann man auch ohne Drogen erreichen”, mahnte Schüppel.


Vizebürgermeister Markus Müller betonte, dass sich die Marktgemeinde besonders um den Nachwuchs sorge. “Die Jugend ist die Zukunft”, so Müller. Weil eine vernünftige Freizeitgestaltung die beste Prävention sei, wolle er auch viel lieber über das in den letzten Monaten vom Markgemeinderat entwickelte Konzept eines Naturbades am Radweg zwischen Pater-Fortunat-Straße und Deschermühle reden. Dazu war im Veranstaltungsraum ein großer Plan mit Fotomontage aufgestellt, der das Zukunftsprojekt anschaulich darstellte. Neben einem Schwimmer-Bereich mit 25 Meter Länge und einem Nichtschwimmer-Bereich soll es auch einen Kleinkinder-Bereich und vor allem ein Betriebsgebäude mit Kiosk, Duschen und Umkleiden geben. Besonders attraktiv wird das Naturbad dadurch, dass kein Chlor oder andere Chemikalien zum Einsatz kommen. Um eine ungewollte Algenbildung zu vermeiden, wird das Badewasser aus der Wasserleitung entnommen und mittels Schilfrohrpflanzen auf ganz natürliche Weise gereinigt. Die herrliche Südhanglage mit der großen Liegewiese unmittelbar am Radweg neben dem Freibach macht das Naturbad künftig für Einheimische und Feriengäste gleichermaßen interessant. Markus Müller berichtete, dass alle erforderlichen Anträge gestellt seien und in den nächsten Wochen die Genehmigung der Fördermittel erwartet wird. Wenn die Genehmigungen rechtzeitig kommen, soll noch im Herbst mit den Erdarbeiten begonnen werden, so Müller. “Wenn alles gut geht, soll das Naturbad zur Badesaison 2013 fertig sein”, so der Vizebürgermeister.


Entwurf Naturbad Neukirchen b.Hl.Blut
Sofern alles wie geplant vorangeht, soll das Neukirchener Naturbad am Freibach unweit der Deschermühle schon nächstes Jahr in Betrieb gehen.

Jugendbeauftragter Franz Altmann sprach noch den bisherigen “Eisweiher” am Klapfenbach an, für den der Marktgemeinderat ein Ingenieurbüro mit der Ausarbeitung eines Konzeptes für eine “multifunktionelle Nutzung” beauftragt hat. Die Idee sei es, dort im Winter auch weiterhin eine geeignete Eisfläche zum Schlittschuhlaufen und Eisstockschießen zu schaffen, die im Sommer als Bolz- oder Grillplatz genutzt werden kann. Dabei sollte das Gelände so gestaltet werden, dass im Falle heftiger Regenfälle das Gelände schadlos überflutet wird, um das darunter liegende Baugebiet vor Hochwasser zu schützen. Schließlich gab Franz Altmann noch das Programm der Ferienfreizeitwoche bekannt, die heuer vom 6. bis 11. August stattfindet. Auf Nachfrage bei den anwesenden Jugendlichen wurde deutlich, dass die Marktgemeinde mit dem Bau des Naturbades beim Nachwuchs genau ins Schwarze getroffen hat. “Damit wird unser wichtigster Wunsch erfüllt”, hieß es aus der Teilnehmerrunde. Franz Altmann und Markus Müller bedankten sich bei den jungen Leuten für ihr Kommen und boten an, bei Problemen gerne jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen.